„Atemberaubende Bergkulissen und ebensolche Ausblicke auf das Meer lassen Ihren Urlaub auf der Insel Madeira zum einem unvergesslichen Erlebnis werden“, verspricht Johnny Bjelkaroy. Und: Die Informations- und Reservierungs-Website von Madeira Tourismus biete eine ausgezeichnete Alternative zu normalen Touristenhotels. Sein Tipp: „Schauen Sie sich unseren Online-Wegweiser www.madeira-tourismus.com genau an. Denn dieser Wegweiser führt Sie durch das ländliche Madeira, zu Aktivitäten, zu Unterhaltungsangeboten und zu Attraktionen – von denen der Lorbeerwald Laurisilva eine der bemerkenswertesten ist.“ Tatsächlich hat die UNESCO den Lorbeerwald zum Weltnaturerbe-Gelände erklärt. Besucher, die sich für biologische Vielfalt und Öko-Tourismus interessieren, kommen sogar speziell wegen des Lorbeerwalds nach Madeira.
Villa Echium
Die Villa Echium ist ein luxuriöses Apartmenthaus für Selbstversorger. An der Südküste in einem ruhigen Viertel von Garajau gelegen, bietet die Villa zwei Apartments. Das eine Apartment befindet sich im Obergeschoss und hat zwei Schlafzimmer mit Doppelbetten. Das andere Apartment ist im Untergeschoss; es hat ein Schlafzimmer mit Doppelbett. Außerdem gibt es einen Ankleideraum, in den man ein Zusatzbett stellen kann. Jedes der beiden Apartments hat eine eigene Küche, ein Duschbad sowie ein Ess- und ein Wohnzimmer. Haushälterin Filomena reinigt die Apartments täglich außer an Sonn- und Feiertagen.
Geschichte der Villa Echium
Was hat die Villa Echium mit Österreich zu tun? Ziemlich viel, wenn man es genau nimmt. Denn ihre langjährige Eigentümerin Theresia wurde in Österreich geborgen – im Jahre 1912 in Waidhofen an der Ybbs. Theresias Eltern hießen Josefa und Josef Wachauer.
Prominente Österreicher hatten da längst die klimatischen Vorteile Madeiras entdeckt, man denke nur an die bildhübsche Sissi, Österreichs legendäre Kaiserin Elisabeth. Sie hatte 1860/61 auf Madeira überwintert. Später, nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg, kam der letzte Kaiser von Österreich und König von Ungarn auf die Blumeninsel. Er hieß mit vollem Namen: Karl I. Franz Joseph Ludwig Hubert Georg Maria von Habsburg-Lothringen.
Ex-Kaiser Karl I. erreichte Madeira als Verbannter. Er reiste an Bord eines britischen Kriegsschiffes, betrat die Insel am 19. November 1921. Bereits wenige Monate später, am 1. April 1922, starb er in Monte bei Funchal – an einer verschleppten Lungenentzündung. Karl I. wurde in Monte beigesetzt. Papst Johannes Paul II. sprach ihn am 3. Oktober 2004 selig.
Verliebt im Nonnen-Internat
War es Zufall? Oder eine Fügung? Jedenfalls sollte Theresias Lebensweg eigentlich nicht nach Madeira führen. Ihr Vater schickte sie nach Reims – in ein Internat, das von Nonnen geführt wurde. Dort verliebte sich das gut aussehende Mädchen in einen deutschen Jungen. Sie ahnte, dass es schwierig würde, diese Liebe ihrem Vater zu beichten. Dennoch fuhr sie nach Hause, traf ihren Vater auf seinem Bauernhof.
Als ihr Vater Holz hackte, erzählte Theresia, dass sie einen Deutschen heiraten wolle. Und es kam noch schlimmer: Der Deutsche war Lutheraner! Das war zu viel: Vaters Axt sauste haarscharf an Theresias Kopf vorbei. Daraufhin verließ Theresia ihre Familie und auch Österreich für immer – sie zog mit ihrem Verlobten nach Berlin.
Bomben zerstören Liebestraum
Dann begann der Zweite Weltkrieg. Theresia arbeitete in dem kleinen Hotel, das der Tante ihres Verlobten gehörte. Es stand an der Prachtstraße Unter den Linden. Eines Tages, kurz vor der Hochzeit, musste ihr Verlobter in die Schweiz reisen. Er war im Fleischhandel tätig. Unterwegs wurde sein Auto bombardiert, er starb. Später zerstörten Bomben auch das Hotel. Theresia lebte in Not und Elend, bis der Krieg zu Ende war.
Nach dem Krieg stand Theresia vor der Wahl: „Entweder ich lasse mich zurück nach Österreich schicken oder ich nehme eine Arbeit in Schweden an.“ Sie entschied sich für Schweden. So kam sie als 34-Jährige nach Göteborg, wo sie als Köchin viele Jahre lang arbeitete. Sie heiratete in Schweden und lebte dort bis 1975.
Urlaubsreise nach Madeira
In jenem Jahr machte sie mit ihrem Mann eine Urlaubsreise nach Madeira. Beiden gefiel die Insel auf Anhieb und deshalb kauften sie eine Villa in Garajau bei Santa Cruz. Ihr Heim hatte einen Obstgarten, und das ganze Jahr über blühten dort die Blumen. Theresia war glücklich, bis ihr Mann erkrankte und starb.
Johnny Bjelkaroy lernte Theresia einige Jahre später kennen. Er wohnte in einem Landhaus, in einer Quinta in der Hotelgegend von Funchal. Johnny und Theresia hatten denselben Gärtner, er hieß Salvador. Eines Tages rief Theresia Johnny an. Sie war tieftraurig: Ihr Hund war gestorben und Salvador sollte kommen und ihn begraben. Johnny hatte Mitleid mit Theresia. Deshalb versprach er ihr, sofort einen neuen Hund, einen Welpen zu bringen. Johnny hatte einige große Wachhunde (Fila Brasileiro), die gerade entwöhnte Welpen hatten.
Villa sollte Theresia heißen
Johnny brachte Theresia die hellbraune Hündin Claudia. Es war Liebe auf den ersten Blick zwischen den beiden. „Wenige Hunde sind so verwöhnt worden wie Claudia, nicht zuletzt weil Theresia eine ausgezeichnete Köchin war“, erinnert sich Johnny. Theresia hat ihm die Villa vor ihrem Tod verkauft. Johnny ließ das Anwesen renovieren, durfte es aber aus rechtlichen Gründen nicht Villa Theresia nennen. Deshalb hat er es Villa Echium genannt.